Die Inflation ist in aller Munde und sie wird länger bleiben, als Ökonomen und Politiker anfangs angekündigt haben. Die neuen Zahlen aus Amerika sind alarmierend: 7,3 Prozent Teuerungsrate. Und was macht jetzt die EU? Und wie kannst du dein Geld vor der Inflation schützen?
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Inflation: Ist das der Start einer inflationsbedingten Rezession?
Wie kannst du dein Geld vor der Inflation schützen?
Erwartet wird eine Teuerungsrate innerhalb der EU von 7 Prozent. Das wäre der höchste Stand seit 1982. Zuletzt stieg die Inflation in Deutschland auf 4,9 Prozent. Die Frage, die sich alle stellen, ist: Bleibt die Inflation oder beruhigen sich die Preise nach der Pandemie oder gleiten wir weltweit allmählich in eine große Inflation?
Falls eine Inflationswelle kommt, müssen sich Anleger, Verbraucher und Unternehmen ihr Vermögen und ihre Geldanlagen neu denken.
Wie sehr die Preisrealität bei den Verbrauchern angekommen ist, zeigt eine Infografik von Statista. Das Münchner Ifo-Institut hat vor einer Woche die Inflationsprognose auf vier Prozent korrigiert. Nach einer Befragung größerer Unternehmen möchten diese die Preise weiter anheben. Allen voran im Einzelhandel und in der Industrie ist damit zu rechnen, dass sie die hohen Kosten für Rohstoffe und Energie an ihre Kunden weitergeben.
Warum steuern wir in eine Inflation?
Verantwortlich für die Inflation ist zu einem, die Ukraine Krise innerhalb Europas und zum anderen, dass Rohöl und Gas sich um mehr als 60 Prozent verteuert hat. Dieser Anstieg betreffen Unternehmen als auch Verbraucher. Hervorzuheben sind natürlich auch die Folgen der Lieferkettenstörungen durch die Pandemie. Eine Menge bedeutender Branchen Europas ringt um knappe Rohstoffe und Produkte, wie Computer-Chips.
Die hohe Nachfrage trifft auf ein geringes Angebot. Die Summe ist, dass die Preise unaufhörlich steigen. Nach der Wirtschaftskrise 2008 schufen die Notenbanken eine lockere Geldpolitik. Folgend haben sie eine Grundlage dafür geschaffen, dass noch nie zuvor so viel Geld im Umlauf ist, wie heute.
Da in den USA momentan mehr Jobs geschaffen werden, als Arbeitnehmer da sind, haben die Arbeitnehmer eine enorme Macht, um Lohnerhöhungen durchzusetzen. Die US-Arbeitsmarktdaten fallen wieder einmal stärker aus als vermutet. Diese Lohnspirale führt natürlich auch dazu, dass Unternehmen ihre Kosten auf die zu verkaufenden Produkte weitergeben. Somit steigen die Preise.
Nun reagierte die amerikanische Notenbank. Die US-Notenbank Fed hat eine Zins-Erhöhung für den März angekündigt. US-Ökonomen befürchten eine Inflationsrate, wie zu Zeiten Reagans und dass sie länger bleibt als gedacht. Durch das starke Eingreifen der Fed, kann die Wirtschaft der USA in eine Rezession rutschen. Es ist ein zweischneidiges Schwert.
Die Lohnspirale ist in Europa deutlich geringer als in den USA. Dennoch gibt es für die Europäische Zentralbank EZB keine einfache Lösung. Die Lösung für die EZB wird durch die jahrelange lockere Geldpolitik zusammen mit der Abhängigkeit einiger europäischen Staaten, die viel zu hoch verschuldet sind, verschärft.
Die Gefahr ist, dass, wenn die EZB die Zinsen anhebt, die unterschiedlichen Staatsanleihen in Europa für Investoren uninteressant werden und diese in Zukunft teure Kredite aufnehmen müssen, die sie nicht zurückzahlen können. Noch betont die EZB, dass es kaum Anzeichen für diese Kreditprobleme im europäischen Raum gibt.
Doch eine Inflation hält sich nicht unbedingt an Finanzpläne der Politiker und Ökonomen.
So schützt du dein Geld vor der Inflation
Minimale Zinsen gepaart mit einer hohen Inflation
So hoch wie heute lag die Inflation seit 1992 nicht mehr. Damals herrschte allerdings ein ganz anderes Zinsniveau, sodass Sparer ihr Vermögen real erhalten konnten. Das ist der große Unterschied zu 1992. Der Realzins ist so tief wie noch nie in der Nachkriegszeit.
Geldeinlagen in Billionenhöhe
So viel Geld, wie heute auf Giro- und Tagesgeldkonten liegt, gab es in der Geschichte noch nicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Ende Juni 2021 lag mehr als 2,9 Billionen Euro auf Giro- oder Tagesgeldkonten.
Sind nur noch Sachwerte inflationsgeschützt?
Sparer, die vor einer Inflation fliehen, sind verpflichtet, bei der Geldanlage Risiken einzugehen. Mit Sachwerten setzen Anleger auf einen langfristigen Wertzuwachs und nehmen dafür starke Preisschwankungen in Kauf. Anleger erwerben Aktien, Edelmetalle, Kunstwerke, Immobilien oder Antiquitäten, um etwas „Echtes“ in der Hand zu haben.
Momentan gehen Sachwerte unaufhörlich nach oben. Im Immobiliensektor ist es seit Jahren so zu beobachten. Dennoch lassen sich die Preise von Sachwerten nicht abschätzen. Ob sich ein Kauf in 10, 20 oder 30 Jahren bezahlt macht, weiß man erst hinterher. Dieses Risiko besteht nicht nur auf dem Aktienmarkt. Denn mit Kunst oder Antiquitäten sollte man sich auskennen. Edelmetalle gehören auch zu Risikoanlagen, da sie hohe Schwankungen ausgesetzt sind.
Dein Geld vor Inflation schützen: Aber wie?
Jeder Anleger sollte trotz des schlechten Zinsniveaus auf sichere Geldanlagen setzen. Es sorgt für Stabilität in deinem Finanzportfolio und dein Geld ist vor Inflation geschützt. Hier hast du keine Wertschwankungen und vor allem behältst du einen notwendigen Cashflow. Wenn es finanziell eng wird, dann kannst du auf dein Tagesgeldkonto zurückgreifen. Kurzfristige Anschaffungen oder Reparaturen können dir Sachwerte nicht bezahlen.
Du benötigst also eine Cashreserve. Es bietet dir auch die Möglichkeit in den Aktienmarkt einzusteigen, wenn die Kurse rückläufig sind.
Wie kannst du auf lange Sicht investieren?
Ein optimales Geldanlagenverhältnis hängt von deiner Risikobereitschaft ab. Generell solltest du so viel Geld in Sachwerte investieren, das du mindestens für 10 bis 20 Jahre entbehren kannst. Im Falle eines Immobilienkaufs gilt das nicht, da junge Menschen meist ihr gesamtes Eigenkapital in die Immobilie investieren.
Dieses Finanzportfolio passt auf jeden Anleger
Die Mischung aus Tagesgeld und Aktien-ETF ist eine sehr flexible Geldanlage und auch von deiner eigenen Risikobereitschaft anpassbar. Für vorsichtige Anleger sind 25 Prozent in ETF’s und 75 Prozent auf einem Tagesgeldkonto eine optimale Lösung. Je mehr du in ETF’s oder in Aktien investierst, desto mehr musst du mit Kursschwankungen rechnen. Dennoch ist die Rendite überwiegend deutlich höher.
Aber wenn du dann nicht mehr schlafen kannst, solltest du das Risiko reduzieren. Unterm Strich sind solche Misch-Geldanlagen sicher, da dein Kapital gestreut angelegt ist.
Sind Kryptowährungen eine Alternative?
Kryptowährung sind momentan eine absolute Spekulation. Das gehört zu den Risikoanlagen. Die neue Technologie muss sich vorerst beweisen. Das wird sie tun, dennoch kann es zu einem Crash, wie Anfang der 2000er mit dem Dotcom-Crash, kommen. Als Geldanlage im Falle einer weiter steigenden Inflation sind Kryptowährungen keine verlässliche Angelegenheit.
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