Mehr Gehalt geht immer! Der Lebensunterhalt wird teurer. Die Inflationsrate ist auf einem Rekordniveau. Nun überlegst du berechtigterweise, wie deine finanzielle Situation sich verbessern kann. Doch wie kannst du dich in der nächsten Gehaltsverhandlung durchsetzen?
Wann ist der beste Zeitpunkt, um über eine Gehaltserhöhung zu sprechen? Mehr Gehalt geht immer! Der Lebensunterhalt wird teurer. Die Inflationsrate ist auf einem Rekordniveau. Inzwischen überlegst du zu Recht, wie deine finanzielle Situation sich verbessern kann.
Fragen, wie man die Karriere pushen oder ob man vielleicht den Job wechseln sollte, schwirren um uns herum. Doch wie kannst du dich in der nächsten Gehaltsverhandlung durchsetzen? Wann ist der beste Zeitpunkt, um über eine Gehaltserhöhung zu sprechen?
Energiepreise und Lebensmittel sind teilweise weit über 15 Prozent angestiegen! Für viele wird es hier schon eng!
Gehaltsverhandlungen sind ein wichtiger Bestandteil im Berufsleben: beim Jobwechsel, nach der Probezeit, im Vorstellungsgespräch oder bei Mitarbeitergesprächen. Ist dir das Verhandeln „in eigener Sache“ unangenehm? Oder hast du Angst, dir könnte es übel genommen werden, wenn du deinen Arbeitgeber, um mehr Geld „bittest“?
Manche denken sogar, dass der Chef von selber an sie herantreten wird, um euch eine Erhöhung des Gehalts vorzuschlagen. Das ist schon mal klar, das wird so nicht passieren. Wir von GoGreenFinance geben euch Tipps, wie ihr euch smart und clever durchsetzen könnt.
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Initiativlosigkeit ist ein Fehler: Wer nicht fragt, bekommt auch nichts!
Zunächst solltest du in dich gehen, und darüber nachdenken, ob du in deinem Job und an dieser Stelle in dem Unternehmen glücklich bist. Möchtest du dort auf Dauer bleiben oder siehst du es nur als Sprungbrett zu höheren Funktionen? Beurteile objektiv deine Leistungen, die du für das Unternehmen und für das Team erbracht hast und liste diese auf. Denn Leistungen müssen gesehen werden!
Mehr Geld verlangen, ist das eine, aber seinen Marktwert nicht zu kennen, die andere. Verlässliche Verhandlungstricks und klassische Fehler, die du vermeiden solltest helfen dir eine Gehaltserhöhung durchzusetzen.
Kenne deinen Marktwert: Wie viel Geld kannst du wirklich verlangen?
Bei einer klassischen Gehaltsverhandlung kannst du mit ca. 3 und 10 Prozent rechnen. Die großen Sprünge machen diejenigen, die einen Jobwechsel vorhaben oder sich sogar abwerben lassen. Hier ist bis zu 20 Prozent mehr drin. Wenn du mit mehr Aufgaben vertraut worden bist und sogar ein zwei Mitarbeiter zur Hand bekommen hast, solltest du eine Erhöhung von bis zu 7 Prozent ansetzen. Steht eine Beförderung zum Teamleiter oder Abteilungsleiter bevor, wäre mit bis zu 15 Prozent Mehr-Gehalt zu rechnen.
Wer gut vorbereitet ist und seine Leistungen belegen kann, folgend zukünftige Aufgaben objektiv analysiert hat und deren Mehrwert vorträgt, hat eine echte Chance auf eine zufriedenstellende Gehaltserhöhung. Grundsätzlich wird immer über den Bruttolohn verhandelt. Denn das sind die Kosten, mit denen dein Arbeitgeber rechnen muss.
Um gut vorbereitet zu sein, wäre eine Marktwert-Analyse angebracht. Nutze hierfür unseren kostenlosen GoGreenFinance-Gehaltscheck. Eine weitere Marktwert-Analyse wäre: nehme dein absolutes Minimalgehalt und verdoppele es.
Was macht deinen Marktwert aus?
1. Welche Qualifikation besitzt du und wendest du an?
Studierte erhalten im Schnitt 20 Prozent mehr Gehalt als Angestellte mit „nur“ einer Ausbildung. Weiterbildungen sind auch sehr positive Argumente für eine Gehaltserhöhung. Je besser du spezialisiert bist, desto wertvoller bist du für das Unternehmen und wirst mehr verdienen.
2. Welche Position hast du in deinem Unternehmen?
Bist du ein Berufseinsteiger oder schon ein alter Hase? Kürzlich mit dem Studium fertig geworden? Dann kannst du noch nicht mit deinem Endgehalt rechnen. Berufseinsteiger verdienen deutlich weniger als schon erfahrene Fachkräfte. Statistisch erreicht man mit 52 Jahren sein Endgehalt, ab dann sinkt es wieder. Das liegt meist daran, dass in diesem Alter gern beruflich kürzer getreten wird.
3. Wie groß ist das Unternehmen, in dem du arbeitest?
In großen Unternehmen ab 500 Mitarbeiter sind deutlich höhere Gehälter an der Tagesordnung als in kleinen mittleren Betrieben.
4. Wo arbeitest du?
In Bayern, Hessen und Baden-Württemberg werden höhere Gehälter ausgezahlt, als in Sachsen oder Thüringen.
Erstelle ein eigenes Portfolio: Protokolliere deine Leistungen und Aufgaben. Das ist dein Gegenwert für dein Gehalt! Beschreibe auf vier DIN A4 Seiten ihre Projekte, Umsatzsteigerungen, Überstunden, Einsparungen und Außergewöhnliches. Füge deine Zusatzqualifikationen ein und schon ist dein Arbeitgeber „baff“.
Geniale Tricks, die dir in einer Gehaltsverhandlung helfen!
1. Bescheidenheit zahlt sich nicht aus!
„Ich würde gern mehr Geld wollen… vielleicht“. Wenn du dein Gespräch so startest, bringt es dich in eine defensive Lage. Du verhandelst nicht über eine Spende! Es geht hier um deine gegenwärtige Leistung, mit der du dein Leben bestreitest. Du kennst deinen Marktwert? Dann bist du richtig vorbereitet. Der richtige Satz wäre hier: „Ich halte 53.500 Euro für meine Leistungen angebracht.“
2. Schweigen ist Gold!
Du unterstreichst deine Hartnäckigkeit sanft, wenn du nach deiner Forderung eine rhetorische Pause machst. „Ich möchte kommendes Jahr 12 Prozent mehr verdienen!“ PAUSE und warte bis dein Chef hierzu etwas sagt. Natürlich wird er ein Gegenargument platzieren oder dich ins Schwimmen bringen wollen. Meist fragen Chefs gegen, wie man denn auf diese Gehaltserhöhung gekommen ist. Dank deines Portfolios, dass du erstellt hast und eine Kopie für deinen Arbeitgeber, wirst du hier ganz einfach punkten.
3. Akzeptiere niemals das 1. Gegenangebot!
Mit dem 1. Gegenangebot will dein Chef nur signalisieren, dass eine Verhandlungsbereitschaft besteht. Diese Zahl wiederholen, geschockt sein und siehe 2. schweigen.
4. Erhöhe deinen Einsatz!
Gehaltsverhandlungen sind Verhandlungen und je nach Arbeitgeber wird dieses gelebt. Es ist fast so ähnlich wie an einem orientalischen Basar. Du hast deinen Marktwert und Gehaltserhöhung bestimmt, dann setze ruhig 10 bis 20 Prozent obendrauf. Nach unten zu verhandeln ist dann einfacher. Vielleicht bleibt am Schluss mehr hängen, als du dir erhofft hast.
Hier, ein kleiner Tipp: Du möchtest ein Zielgehalt von 60.000 Euro (von dem dein Chef nichts weiß). Zu Beginn deiner Verhandlungen kannst du erwähnen, dass Fachkräfte in deiner Position in anderen Unternehmen zum Beispiel 68.000 Euro verdienen. Anhand deiner Qualifikationen, Weiterbildungen und Projekterfolge wärst du mit einem Gehalt von 64.500 Euro zufrieden. Damit signalisierst du schon zu Beginn, dass du zu Kompromissen bereit bist. Dennoch hast du es deinem Chef schwer gemacht, dich jetzt auf 60.000 Euro zu drücken.
5. Krumme Zahlen wirken professioneller!
Fragt dich dein Chef nach einem genauen Gehaltswunsch, antworte besser mit einer präzise Zahl. Zum Beispiel 42.750 Euro statt 40.000 Euro. Hier signalisierst du deinem Chef, dass du dich sehr gut vorbereitet hast und ganz genau weißt, was du brauchst und was du wert bist. Der Verhandlungsspielraum wirkt kleiner als bei ganzen Zahlen (z.B. 40.000 Euro)
6. Wie schlägst du Gegenargumente nieder?
- „Ihr Gehaltswunsch liegt über meinem Budget…“ Antwort: Welche Erhöhung halten Sie für angemessen?
- „Die Firmenlage lässt das nicht zu…“ Antwort: Ich bin mir über die Lage der Firma sehr bewusst und würde gern über Zusatzleistungen verhandeln
- „Sie erhalten eh schon mehr Geld als in der Position üblich…“ Antwort: Nach meinen Recherchen liegt das Durchschnittsgehalt….
- „Wenn ich ihnen den Gehaltswunsch zu sichere, kommen Wochen später ihre Kollegen daher…“ Antwort: Ich versichere Ihnen, dass unsere Gehaltsverhandlungen unter uns bleiben.
- „Ihre Forderung sprengt unser Gehaltsgefüge!“ Antwort: Meine Leistungen sprechen für eine Beförderung. Lassen Sie uns über meine nächsten Karrieremöglichkeiten sprechen“
7. Ihr Chef wert sich gegen eine Gehaltserhöhung?
Es gibt reichlich Alternativen, die für dich zufriedenstellend sind und für den Arbeitgeber oft steuerfrei. Eine Gehaltserhöhung über Sonderleistungen wäre hier eine flexible Möglichkeit. Welche Sonderzahlungen gibt es?
- Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld
- Bonzszahlungen
- Betriebliche Altersvorsorge
- Geldwerter Vorteil
- Firmenwagen, Diensthandy
Weitere Möglichkeiten ergeben sich durch:
- Sonderurlaub
- großzügige Homeoffice-Regelung
- Benzingeld
- Firmenkreditkarte für Einkäufe
Wie bitte ich um ein Gehaltsgespräch?
Hier gibt es viele angenehme Formulierungen, die signalisieren, dass sie zu Gehaltsverhandlungen bereit sind. Dennoch ist wichtig, dass sie sich über die oben stehenden Punkte jetzt im Klaren sind. Mir ist es einmal passiert, dass ich mich nicht vorbereitet habe, da ich mir gedacht hatte, bis ich einen Termin bei meinem Chef habe, vergeht bestimmt eine Woche, in der ich mich dann vorbereiten kann.
Falsch gedacht! Er hat mich nach meiner Email direkt angerufen, ob ich gleich Zeit habe, ganz unter dem Motto: „Oh wir haben noch gar nicht ihren Lohn angepasst. Das ist mir ja sehr unangenehm. Das ist mir so wichtig, dass wir das gleich erledigen! Kommen Sie doch gschwind (umgangssprachlich für schnell) in mein Büro!“ Natürlich fühlte ich mich mehr als nur überfahren und habe in meinem jugendlichen Leichtsinn sofort zugesagt.
Im Nachhinein betrachtet, denke ich, das war sein Plan. Natürlich habe ich nicht das bekommen, was ich eigentlich wollte! Resümierend würde ich sagen, erst vorbereiten (siehe oben) und dann eine Mitteilung in Form einer E-Mail an den Chef schreiben. Eine Gehaltsverhandlung braucht Zeit und vor allem Ruhe!
Diese Formulierungen helfen euch dabei:
„Ich arbeite inzwischen x Jahre in diesem Unternehmen. Nach wie vor mit großer Freude und Engagement. Aus diesen Gründen möchte ich gern mit Ihnen über meine beruflichen und finanziellen Perspektiven unterhalten. Hätten Sie für mich 30 Minuten Zeit?“
„Jetzt stehe ich kurz vor dem Abschluss des Projekts XX. Mit diesem Abschluss werde ich der Firma X Prozent in nächsten Jahr einsparen (oder X Summe mehr Umsatz bringen) und deshalb möchte ich mich mit Ihnen über meine kommenden Projekte, meiner Leistung und ebenso über mein Gehalt unterhalten.“
Übernächste Woche endet meine Probezeit. Nachdem Sie mir signalisiert hatten, dass sie mit meinen Leistungen sehr zufrieden sind und die Zusammenarbeit fortgesetzt wird, würde ich mich gern über meine künftigen Aufgaben, meine finanzielle Entwicklung und über zukünftige Projekte sprechen.“
Gehaltsverhandlungen-Fazit:
Wer mehr verdienen möchte, muss aktiv werden. Zeige deinem Chef, was du so den ganzen Tag machst und wo du erfolgreich bist. Signalisiere ihm, dass du bleiben möchtest und neue Konditionen aushandeln willst. Wer auf Augenhöhe argumentiert, die Ruhe behält und sich nicht in eine Ecke drängen lässt, wird am Ende positiv aus einer Gehaltsverhandlung herausgehen. Notwendig ist eine hervorragende Vorbereitung.